Deutscher Gewerkschaftsbund

18.03.2018

DGB bei Kundgebung gegen rechten Aufmarsch in Potsdam

von Frank Techen, DGB-Regionsgeschäftsführer

Für den 18. März mobilisierten Neonazis zu einer Veranstaltung in Potsdam vor dem Justizzentrum. Anlass war der Tag der politischen Gefangenen. Der DGB Westbrandenburg rief die Kolleginnen und Kollegen der Region auf, an der Protestkundgebung des Bündnisses POTSDAM BEKENNT FARBE, dem auch der DGB angehört, teilzunehmen. Mit Erfolg!

 

Potsdam bekennt Farbe

Bild © POTSDAM /Bündnis POTSDAM BEKENNT FARBE

Traditionell wird dieser Tag eigentlich von linken und kurdischen Gruppierungen begangen. Auf verschiedenen rechten Webseiten wurde für die Übernahme dieses Tages durch "Nationalisten" geworben.

"Für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sei es nicht hinnehmbar, dass Neonazis erneut die Straße und unsere Themen, soziale Konflikte besetzen und missbrauchen wollen", erklärte Frank Techen, Regionsgeschäftsführer des DGB Westbrandenburg, in seinem Aufruf an die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, sich gemeinsam mit vielen weiteren Menschen und Organisationen der Zivilgesellschaft an der Kundgebung des Bündnisses POTSDAM BEKENNT FARBE unter dem Motto "Für eine menschenfreundliche Gesellschaft ohne Hass und Hetze“ zu beteiligen, zu der Oberbürgermeister Jann Jakobs einlud.

Die Kräfteverhältnisse in Potsdam waren eindeutig: Insgesamt 1000 Menschen kamen, um den knapp 30 Rechtsextremisten ein deutliches NEIN zu Ausgrenzung, Rechtsextremismus und rassistischer Hetze entgegen zu setzen.

Sonja Staack

Bild © DGB Westbrandenburg

Gekommen zu der Kundgebung war auch SONJA STAACK, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg. In ihrer Rede wandte sie sich entschieden gegen jede Form von Missbrauch sozialer Konflikte für nationalistisches und rassistisches Denken. So gelte es bspw., dass "die Ursachen von Flucht zu bekämpfen sind und nicht die Geflüchteten. Natürlich müssen auch die Sorgen der Menschen vor Ort ernst genommen werden. Doch liegen die Ursachen dieser Ängste eben nicht bei den Geflüchteten, sondern bereits viele Jahre zuvor in einer Politik begündet, die unsichere, prekäre Beschäftigung, Arbeitsverdichtung und Leistungsdruck beförderte" sagte Staack. Und weiter: "Und zur Ursachenbekämpfung gehört auch, die deutschen Waffenexporte in Kriegs- und Krisenländern endlich zu stoppen. Demokratie," so Sonja Staack an die Teilnehmenden gerichtet "lebt von der Mitgestaltung durch die Menschen, die mitgenommen werden müssen, wenn es um ihre Belange geht. Die aktuellen Betriebsratswahlen seien dafür ein Beleg, dass es den Menschen, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern besser geht, wenn sie mitbestimmen können - auch in den Betrieben. Daher sind alle aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Auch auf diese Weise können wir rechtsextreme, demokratiegefährdende Einstellungen entgegentreten."

 

EINDRÜCKE VON DER KUNDGEBUNG


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