"Wir sind viele. Wir sind eins." lautete das Motto des DGB am 1. Mai 2017. In den Landkreisen und Städten Westbrandenburgs riefen die Gewerkschaften zu Demonstrationen und Kundgebungen am Tag der Arbeit auf. Über 3.ooo Menschen kamen zu den Maifesten!
Die größte Mai-Veranstaltung mit insgesamt über 2.ooo Teilnehmenden bei Demonstration, Kundgebung und Maifest fand mit der Landesbezirksleiterin Susanne Stumpenhusen (ver.di Berlin-Brandenburg) und dem Regionsgeschäftsführer Frank Techen (DGB Mark Brandenburg) sowie einem Jugendblock in Potsdam statt, weitere in Hennigsdorf - u.a. mit Betriebsräten von Bombardier und ver.di-Vertrauensleuten von Zalando - und Brandenburg an der Havel mit dem Regionalleiter der IG BAU, Reiner Knerler.
Die Landesbezirksleiterin der Gewerkschaft ver.di Berlin-Brandenburg, Susanne Stumpenhusen, forderte in der Landeshauptstadt Potsdam die Politik mit Blick auf die Bundestagswahl auf, für Gerechtigkeit in den Sozialsystemen zu sorgen: Die gesetzliche Rente müsse gestärkt werden statt weitere Absenkungen zu erfahren und somit Altersarmut zu produzieren. Und die paritätische Beitragsfinanzierung in die Sozialversicherungen durch ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeber müsse ebenfalls wieder eingeführt werden. Vor dem Hintergrund der Situation in den Krankenhäusern setzte sich die ver.di-Chefin für die Beschäftigten besonders im Pflegebereich ein, wo schlechte Arbeitsbedingungen durch fehlendes Personal an der Tagesordnung sind. Defizite im Wohnungsbau und der Infrastruktur thematisierte Susanne Stumpenhusen ebenfalls in ihrer Rede.
Der DGB-Regionsgeschäftsführer für Westbrandenburg, Frank Techen, betonte, dass die soziale Spaltung dieses Landes nicht durch rechte Bewegungen und rechtspopulistische Parteien behoben werden würde, sondern nur durch die Menschen in ihrem solidarischem Engagement für soziale Gerechtigkeit - in Betrieben, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlicher Organisationen. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Vorabend, als auf dem Potsdamer Luisenplatz ebenfalls über 3.ooo vor allem junge Menschen zum jährlichen "Rhyrhm Against Racism Festival" der DGB-Jugend kamen, was Techen als ermutigendes Zeichen sieht.
Stumpenhusen und Techen sandten solidarische Grüße und Gedanken vom Potsdamer Alten Markt an die um ihre Arbeitsplätze bangenden und kämpfenden Kolleginnen und Kollegen bei Bombardier in Hennigsdorf, an die mit einem gewaltigen strukturellen Umbruch konfrontierten Kolleginnen und Kollegen in der Lausitz sowie an die Kolleginnen und Kollegen der Eberswalder Fleischverabeitung und in der Systemgastronomie.
Die Jugend der IG Metall bekam mit ihrem in ihrer Freizeit selbstgestaltetem Material und einem Bühnenstück viel Aufmerksamkeit für die aktuelle Arbeitszeitkampagne der Gewerkschaft und forderte somit ein besseres und zeitgemäßeres Recht auf gute Vereinbarkeit von Lebenszeit und Arbeitszeit.
Die Gewerkschaftssekretärin Ina Akin (ver.di Potsdam-Nordwestbrandenburg), Betriebsratsvorsitzender Haralabos Kirividis (Bombardier) und ver.di-Vertrauensmann Konny Wronowsky (Zalando) sprachen in Hennigsdorf nach einer Demo auf der Kundgebung zu den TeilnehmerInnen, zu der der DGB-Vorsitzende in Oberhavel, Hans-Joachim Schumann und mit einem Grußwort Bürgermeister Schulz die Teilnehmenden willkommen hieß.
Schwerpunktthemen der RednerInnen waren der Kampf um die Arbeitsplätze bei Bombardier, die Erfolge von ver.di bei Zalando, sowie der Arbeitskampf der NGG in der Systemgastronomie, von dem der Landesbezirkssekretär der NGG, Olaf Klenke berichtete.
Das Maifest für die ganze Famile rundete den Tag der Arbeit in Hennigsdorf für die etwa 650 Teilnehmenden ab.
An dem Maifest in Hennigsdorf nahm auch der Brandenburgische Innenminister Schröter teil.
In der Stadt Brandenburg an der Havel sprachen auf der Kundgebung nach der Demo die Stadtverbandsvorsitzende des DGB, Monika Beutel, und der Landesbeziksleiter Rainer Knerler der IG BAU Berlin-Brandenburg zu den etwa 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Viele Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in der Region haben, besonders aus den DGB-Kreisverbänden Teltow-Fläming und Ostprignitz-Ruppin, an vielen weiteren kleineren Maifesten, u.a. in Luckenwalde und Neuruppin, teilgenommen.
Auf der rechten Seite: Maiplakate der DGB-Veranstaltungen in Potsdam, Brandenburg an der Havel und Hennigsdorf
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